der, den sie "den teufel" nennen, lacht im gang. er hört damit nicht auf. irgendwer schreit ihn an, redet was von "rücksicht" - er lacht natürlich weiter. ich hasse die art wie sie mit ihm und über ihn sprechen. die visite kommt zu spät. die zimmernachbarin und ich sprechen ab, das ich zuerst raus darf.
ich habe solche, gottverdammte angst. denn heute läuft der beschluss aus. es gibt tausend gründe mich nicht gehen zu lassen - und nur ein paar mich gehen zu lassen.
der lieblingspfleger lässt sich neben mir auf den boden fallen, wo ich warte. "sie wissen was sie gleich sagen müssen, oder?", fragt er, und ich nicke. "ich muss mich verkaufen". er lacht, dann steht er auf und geht rein. wenige minuten später sitze im tribunal. "wir haben nochmal in ihren beschluss geschaut. einschließlich heute" ich zucke,
"wir würden sie dann morgen entlassen"
(...)
"danke für's melden", sagt die frau psychiaterin. ich lache: "psychiaterin eins beruhigt, jetzt fehlt nur noch nummer zwei". sie wird kurz ruhig, und ich höre die müdigkeit in ihrer stimme, als sie sagt:
"ihre stimme zu hören ist jedes mal eine beruhigung"
(...)
"sie können ihre prüfungsleistung am 17.12 halten"
(...)
ich liebe die farben. "die sonne mag nicht mehr", sagt die ergotherapeutin. ich knote. wir sind alleine im raum, und reden, weniger über gott und mehr über die welt. als ich wieder auf dem zimmer bin, leuchtet die sonne durchs fenster.
(...)
zwischen kindergeschichten und novalgin kommt der abschied langsam und ungleichmäßig. nur ich weiß noch, wo der blutfleck auf dem boden war, er ist mehrfach weggewischt. wir wechseln einen verband, an der anderen seite ziehen wir fäden.
(...)
und am ende: dunkelheit. all das lachen hilft nicht.ich frage mich: wie geht es weiter? und finde keine antwort. und immer wieder und wieder: "ihre stimme zu hören ist immer eine beruhigung" im kopf. meine gedanken sind noch leiser als sonst, als ich: sie hat recht. es ist tödlich. denke
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